
Estimé 48 000 € - 96 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Paar prachtvolle Meissen Terrinen mit Schwanenservice-Dekor Von vier Füßen in Gestalt von Delphinen und Schnecken mit Maskarons getragener, ovaler, gedrückt bauchiger Korpus. Die seitlichen Handhaben in Form von fischschwänzigen Tritonenkindern. Gehöhter, imposanter Deckel mit aufwendig gestalteter, vollplastischer Figurengruppe, die Nymphe Galatea auf einem Delphin darstellend, die von ihrem Liebhaber Acis begleitet wird. Beide sind teilw. von einem roten Gewand umhüllt, welches sich bogenförmig aufplustert und als Handhabe fungiert. Der Korpus und Deckel mit feinem, reliefplastischem, muschel- und wellenförmigem Dekor, üppig belegt mit plastischen Schnecken, Muscheln und Korallen sowie zarten Blütenranken. Beidseitig der Wandung große Rocaillekartuschen, das Allianzwappen von Heinrich Graf von Brühl und seiner Gemahlin Franziska von Kolowrat-Krakowsky bzw. Indianische Blumenzweige darstellend. Randzonen mit gestreuten Kakiemonblüten und Blütenzweige in Eisenrot, Purpur, See- und Moosgrün, Blau und Gelb. Polychrome Malerei mit reicher Goldstaffage, gekämmter Goldkante sowie Poliervergoldungen. Entw. Johann Joachim Kaendler, um 1738. Schwertermarke. Meissen. 2. Hälfte 20. Jh.; H. 43 cm.
Das ursprünglich über 2000 Teile umfassende Tafelservice, sog. „Schwanenservice“, das Heinrich Graf von Brühl, ab 1747 Premierminister des sächsischen Kurfürstentums, 1736 in Auftrag gab, ist das umfangreichste, in der plastischen Gestaltung das prächtigste Porzellanservice des 18. Jhs. und ein zentrales Werk der Meissener Porzellankunst. Es wurde von Johann Joachim Kaendler entworfen und unter Mitwirkung seiner Mitarbeiter Johann Friedrich Eberlein und Johann Gottlieb Ehder zwischen 1737 und 1741 modelliert. Charakteristisch ist der muschel- und wellenförmige Reliefdekor mit Schwänen, Schilf und Reihern, die ausgesprochen aufwendige Gestaltung mit vollplastisch modellierten Figuren und -gruppen aus der mythologischen Meereswelt, gestaltet als Füße, Handhaben und Deckelbekrönungen. Komplettiert wird die plastische Dekoration durch den feinen Indianischen Blütendekor. Alle Stücke tragen das Allianzwappen von Heinrich Graf von Brühl und seiner Gattin Maria Anna Franziska Gräfin Kolowrat-Krakowsky.
Vgl. Pietsch, Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf von Brühl, S. 149, Nr. 16; Schärer, S. 240.
A pair of large lidded porcelain tureens on figural dolphin- and mascaron-shaped feet from the so-called "Swan service" with splendid applied decoration of shells, snails, corals. The lid with group of Galathea and Acis. Modelled by J.J. Kaendler and employees in 1738. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 20. Jh. Voir le lot

Estimé 125 000 € - 250 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Repräsentative monumentale Meissen Prunkvase als Allegorie des Frühlings
Mehrteilig montiert. Hoher, konkav eingezogener Rundfuß. Gedrückt bauchiger und über abgesetztem, goldstaffiertem Profilband sich konisch erweiternder Korpus mit stark reliefplastischer, flacher Schulter und kurzem, profiliertem Rand. Korrespondierender, in starken Reliefrocaillen aufsteigender Deckel mit prächtiger Bekrönung in Form eines sommerlichen Blumenbuketts aus fein modellierten Blättern und geöffneten Blüten. Allseitig reliefplastischer Dekor aus kräftigem, geschwungenem Rocaille- und Gitterwerk in zartrosafarbener und seegrüner, goldgehöhter Staffierung sowie umzogen von aufgelegten Blütenranken, unter anderem mit Nelken und Rosen. Vollplastisch gearbeiteter, teilw. figürlicher Schmuck. Am unteren, gebauchten Wandungsteil schwebende Amorette mit Blumenstrauß. An der Schulter seitlich hervortretende, stark plastische Rocaillebasen, darauf sitzende Flora mit Blumenstrauß, die Personifikation des Frühlings und Göttin der Blumen in einem gelbfarbenem und mit Goldblüten gemustertem, antikisierendem Gewand bzw. aufgestecktes Blumenbukett. Umlaufend gestreuter Dekor aus Insekten und Schmetterlingen. Polychrome Malerei mit reicher Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler, 1748. Figur der Flora und seitliches Blumenbukett sind abnehmbar. Unw. best./rest.; Brandrisse. Schwertermarke. Meissen. Ende 19. Jh.; H. 131 cm.
In Bezug auf die plastische und figürliche Gestaltung sowie die Größe einzigartiges, meisterhaft ausgeführtes Objekt, bei dem es sich höchstwahrscheinlich um ein repräsentatives Schaustück handelt, das in einer Eingangshalle aufgestellt war. Besonders schwierig ist die Herstellung einer Vase dieser Art, stellt es doch die Modelleure vor besondere Herausforderungen im Hinblick auf das Material und die Brennvorgänge. In Kaendlers Arbeitsbericht vom November 1748 als Frühlingsvase mit Figurenschmuck verzeichnet, wurde es ursprünglich mit durchbrochen gearbeitetem Gitterwerk ausgeformt. Es ist anzunehmen, dass diese Prunkvase ursprünglich Teil einer Serie von vier Jahreszeitenvasen war, allerdings ist nur der Frühling überliefert.
Vgl. Pietsch, Kat. Triumph der blauen Schwerter, Nr. 412.
A splendid monumental porcelain vase with lid as allegory of the spring, finely moulded in relief with rocaille scrolls and decorated with applied tendrils, lush bouquets of flowers and figures of Flora as personification of the spring and a cupid. Insignificantly chipped/restored. Firing cracks. Crossed swords mark.
Meissen. Ende 19. Jh. Voir le lot

Estimé 95 000 € - 190 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Zwei prächtige monumentale Meissen Potpourrivasen mit Watteauszenen und Blumendekor
auf quadratischem, von eingerollten Volutenfüßen getragenem Sockel. Über getrepptem, rocaillereliefiertem Rundfuß balusterförmiger, stark vorwölbender Vasenkorpus mit gerundeter Schulter und profiliertem Rand. Gehöhter, von Rocaillereliefs umzogener, durchbrochen gearbeiteter Deckel, in reliefplastische Blätter übergehend, als Basis für ein prächtiges Blumenbukett aus verschiedenen, äußerst feinplastisch modellierten, geöffneten Blüten. Seitlich reliefplastisch aufsteigende Palmblätter als Handhaben. Feinplastisch modellierter, aufgelegter Dekor mit üppigen Festonen aus sommerlichen Blüten und Früchten sowie Insekten. Unterhalb sitzende Flora bzw. Amorette mit gefülltem Blumenkorb und Girlande. Oberhalb jeweils schwebende Amorette. Beidseitig der Wandung, zwischen farbigem Streublumendekor angelegte, großflächige, szenische Darstellung in der Art von Antoine Watteau mit zwei vornehmen, jungen Damen in Gesellschaft eines Kavaliers in teilw. architekturbestandener Parklandschaft bzw. farbenfrohes Blumenarrangement. Feine polychrome Malerei mit reicher Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler. Minim. best.; Rest.; Schwertermarke. Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.; Ges.-H. ca. 87 cm. Vasen-H. 73 cm.
Two monumental lidded porcelain potpourri vases and corresponding bases with finely applied flowers, cupids and Watteau scenes modelled by J. J. Kaendler. Minor chipped. Restored. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh. Voir le lot

Estimé 16 000 € - 32 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Große prächtige Elementenvase "Wasser" von Meissen In Form einer Schenkkanne. Aus der Serie "Vier Elemente". Über ovalem Fuß bauchiger Korpus mit abgesetztem, eingezogenem Hals mit Wulst, in muschelförmig reliefierten Ausguss übergehend. Seitlich geschweifter, in gebündelten Schilfblättern gestalteter Henkel mit bekrönendem Amor mit Delphin. Stark reliefplastischer, teilw. vollplastisch modellierter Dekor aus naturalistischen und mythologischen Elementen der Meereswelt als Symbol des Wassers. Der Fuß mit großen, zwischen Seealgen schwimmende Delphinen, die reliefierte Wandung mit einer aus dem Meer auftauchenden Nereide mit vier Hippokampen. Auf der Gefäßschulter der in einer Muschel sitzende Meeresgott Neptun. Umlaufend gewellte Meeresoberfläche mit schauseitiger Darstellung einer Kriegsflotte. Am Kannenhals große Wasserinsekten wie Libelle, Käfer und Mückenlarven auf weißem Fond. Feine polychrome Malerei mit Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler, 1741. Modell-Nr. 320. Rest.; Schwertermarke. Meissen. H. 63 cm.
Die Urausführung in Weißporzellan war Teil einer fünfteiligen Garnitur als Geschenk des Kurfürsten Friedrich August II., Sohn August des Starken, an den französischen König Ludwig XV.; Aufgrund der politischen Lage infolge des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740 - 1748) verblieben die vier Elementenvasen in Dresden und sind heute in neuer Repräsentation im rekonstruierten Porzellankabinett im Turmzimmer des Dresdner Residenzschlosses zu sehen.
Vgl. Loesch, Kat. The porcelain cabinet, Abb. 2, 4; Staatliche Kunstsammlungen in Dresden, Inv.-Nr. PE 101a.
A monumental jug-shaped porcelain vase representing the element water with applied and painted decoration of the sea contributing to the god Neptune and his world. Restored. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh. Voir le lot

Estimé 33 000 € - 66 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Große seltene mythologische Meissen Figurengruppe "Kalydonische Eberjagd" für Zarin Katharina II.
Sechsteilige, rundansichtig konzipierte Gruppe, montiert auf ovaler, geschwärzter, originaler Holzplatte mit geschweiftem Profilrand. Auf reliefplastischem, mit Blattwerk belegtem Felssockel vollplastisch gearbeitete, dynamisch-bewegte, szenische Darstellung der Jagd auf den Kalydonischen Eber, einem Untier aus der griechischen Mythologie. Schauseitig dargestellte, gehöht sitzende, von einem Diadem bekrönte Atalante, eine jungfräuliche Jägerin in antikisierender Gewandung, begleitet von einem Jagdhund und ausgerüstet mit Pfeilköcher und Bogen. Sie blickt herab auf den, von ihrem Pfeil verwundeten Kalydonischen Eber, der von Meleager und einem griechischen Helden mit Speeren und einem Hund umringt wird. Rückseitig ein weiterer Jäger mit erlegtem großem Hirsch, unweit ein liegender Jagdhund. Polychrome Malerei mit teilw. radierter Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler, 1768. Modell-Nr. A 66. Schwertermarken. Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.; Figuren-H. 21 cm - 33 cm. Holzplatte 46 cm x 42 cm.
Der griechischen Sage nach zog Oineus, König der Stadt Kalydon, den Zorn Artemis auf sich, da er sie bei den Opfergaben nicht bedacht hat, worauf sie als Strafe den gewaltigen Eber schickte, um dessen Land zu verwüsten. Der König rief daraufhin die Helden Griechenlands zur Kalydonischen Jagd auf, darunter Atalante, die mit ihrem Pfeilschuss entscheidend einwirkte. Eine von Kaendler entworfene Figurengruppe für die Zarin Katharina II. von Russland, genannt Katharina die Große, die er in einer Specificatio 1768 detailreich beschrieb.
Vgl. P. von Spee, Klassizistische Porzellanplastik der Meissener Manufaktur, (Diss.), Bonn, 2004, Kat.-Nr. 69, S. 274f.
A large rare porcelain figure group composed of six figural elements depicting the hunting scene with Calydonian Boar modelled by J.J. Kaendler for Tsarina Catherine II., called Catherine the Great. Crossed swords marks.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.
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Estimé 18 500 € - 37 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Prächtige Meissen Elementenvase "Die Erde" aus dem Ensemble "Vier Elemente"
Naturalistisch gestalteter Felssockel übergehend in balusterförmigen Korpus mit geschweift godroniertem Hals, umzogen von plastischen knorrigen, belaubten Ästen. Auf der Schauseite reliefplastische Jagdszenen mit flüchtendem Rot- und Schwarzwild sowie Jagdhunden, die einen Keiler stellen. Rückseitig Arrangement aus jagdlichen Attributen und Trophäen. Als Deckelbekrönung die auf einem Baumstamm sitzende, sichelbekrönte Göttin Diana, stellvertretend für das Element der Erde und die Jagd, in Begleitung eines Hundes, dem sie mit der rechten Hand über den Kopf streicht. In der Linken hält sie einen Bogen. Zu ihren Füßen liegender, erlegter Hase. Polychrome Malerei mit Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler, um 1741/42. Rest.; Schwertermarke. H. 62 cm.
Kurfürst Friedrich August III., Sohn August des Starken, beauftragte den Hofbildhauer Johann Joachim Kaendler 1741/42 mit einem fünfteiligen Vasensatz, die Versinnbildlichung der vier Elemente darstellend, als Geschenk an den französischen König Ludwig XV., um sich dessen Allianz zu sichern. Aufgrund der veränderten politischen Situation infolge des österreichischen Erbfolgekrieges (1740 - 1748) verblieben die vier Elementenvasen jedoch letztendlich in Dresden. Nach einer umfassenden Restaurierung der Vasen sind sie seit 2019 in neuer Repräsentation im rekonstruierten Porzellankabinett im Dresdner Residenzschloss zu sehen.
Vgl. Kat. Pietsch, Porzellan Parforce, Nr. 65; Albiker, S. 96f.; Loesch, Kat. The porcelain cabinet, S. 264ff. mit Abb. 66.1 und Nr. 68; Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. PE 3731 a, b.
A large porcelain vase representing the element "Earth" with applied, painted decoration and crowned by Diana, goddess of the hunting. Restored. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh. Voir le lot

Estimé 14 500 € - 29 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Große Figurengruppe "Schneider auf dem Ziegenbock" von Meissen
Auf einem Ziegenbock sitzender Schneider mit Zwicker als stolzer Kavalier, bekleidet mit gestreifter Weste, gelbem Gehrock mit breiter Goldbordüre, roter Hose, schwarzen Stiefeln und Dreispitz. Rückseitig an seiner breiten, blaufarbenen Schärpe angebrachte, geöffnete Tasche mit Nähutensilien. An den Hörnern hängende, große Schere und Bügeleisen sowie auf dem Rücken des Tieres liegendes Nadelkissen. Polychrome Malerei mit Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler, 1737. Minim. rest.; Schwertermarke. Meissen. Um 1924 - 1934. H. 43 cm. 40 cm x 23 cm.
Bei dem Dargestellten handelt es sich um eine Spottfigur auf den Schneider des Grafen von Brühl. Die Gruppe wurde erstmals 1737 großfigurig ausgeformt.
Vgl. Rückert, Kat. Bayer. Nationalmuseum, S. 170 (ähnlich); Adams, Meissen portrait figures, S. 192, Jedding, S. 67.
A large porcelain group of a tailor on a goat representing the Count Brühl's tailor as mocking figure. Minor restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1924 - 1934. Voir le lot

Estimé 16 000 € - 32 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Große Meissen Jagdgruppe "Piqueur zu Pferde" Leicht gewölbter, von stark reliefplastischen Rocaillen umzogener Sockel auf vier Füßen, an Breit- und Schmalseiten mit vier rocaillegerahmten, jagdmotivischen Kartuschen, den Kopf eines röhrenden Hirsches und eines Keilers bzw. einen Kiefer- und Eichenzweig darstellend. Über naturalistisch gestaltetem Terrain mit plastisch aufgelegten Blattwerk, auf einem galoppierendem Apfelschimmel sitzender Parforcejäger als Pikör, begleitet von vier Jagdhunden. Er trägt eine Jagduniform aus gelber Jacke, blaufarbener Hose und hohen, schwarzen Stiefeln sowie einen Dreizack mit platinstaffiertem Rand und blauer Schleife. Begleitend von vier, ihn umringenden Jagdhunden. Entw. Joseph von Kramer, 1901/02. Modell-Nr. T 102. Hundefiguren abnehmbar. Zügel fehlen. Unw. Rest.; Schwertermarke. Meissen. Anfang 20. Jh.; H. 39 cm. 39 cm x 24 cm.
Der in Augsburg geborene Bildhauer und Entwerfer Joseph von Kramer studierte an der Nürnberger Kunstschule und Münchner Akademie und ist bekannt für seine Denkmäler, Brunnen und Bauplastik im barockisierenden Stil. Für die Meissener Manufaktur fertigte er um 1902/03 neben dem „Piqueur“ die Figur einer musizierenden Rokoko-Familie, sog. „Hauskonzert“ (Originaltitel), die den stilistischen Rückgriff auf das 18. Jh. erkennen lassen. Der Meissener Porzellanmodelleur Erich Hösel schuf einige Jahre später eine zu Pferd sitzende Falknerin (Modell-Nr. V 139, um 1910) als Pendant zu Kramers „Piqueur“.
Vgl. Berling, Festschrift, S. 107, Abb. 301.
A large early 20th C. porcelain hunting group of a piqueur accompanied by four dogs modelled by J. von Kramer. Dog figures removable. Reins missing. Insignificantly restored. Crossed swords mark.
Meissen. Anfang 20. Jh. Voir le lot

Estimé 68 000 € - 136 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Paar Meissen "Augustus Rex"-Vasen mit Gelbfond und Kakiemondekor
Über ausgestelltem, rundem Stand balusterförmig ansteigender Korpus mit gerundeter Schulter und abgesetzten, leicht konischem Hals. Hochgewölbter Deckel mit stilisiertem Pinienknauf. Beidseitig der Wandung und auf dem Deckel, in zitronengelbem Fond vierpassig ausgesparte Reserven mit farbenprächtigem Indianischem Blumendekor im Kakiemonstil aus emporragendenen Päonien- und Chrysanthemenstauden und -gebinden auf weißem Grund. Polychrome, goldgehöhte Malerei in Eisenrot, Purpur, See- und Moosgrün, Emailblau und Gelb. Der Hals mit vereinzelten Blütenzweigen und Insekten. Formerzeichen, wohl für Johann Christoph Pietzsch (tätig seit 1732) oder Johann Daniel Rehschuh (tätig um ca. 1723 - 1749). Teil. unw. rest.; AR (Augustus Rex)-Marke. Meissen. Um 1730 - 1735. H. 37 cm - 38,5 cm.
Porzellanausformungen der Meißener Manufaktur, welche die Marke "AR" (Augustus Rex) in Unterglasurblau tragen, sind ausschließlich für August den Starken gefertigt worden. Sie waren Bestandteil der privaten, königlichen Sammlung oder dienten als Geschenk für internationale Fürsten- bzw. Königshäuser oder hochgestellte Persönlichkeiten. August dem Starken waren aus seiner umfangreichen Sammlung an ostasiatischen Porzellanen flächendeckende Fonds mit ausgesparten Reserven als Gestaltung an chinesischen Jingdezhen-Porzellanen bekannt. Um dem Wunsch August des Starken nach farbigen Fonds nachzukommen, experimentierte Johann Gregorius Hoeroldt, Schöpfer der frühen Meissener Gefäßgestaltung, zwischen 1725 und 1730 mit unterschiedlichen Farbtönen für Porzellanflächen und schuf die Voraussetzungen für die sog. Fondporzellane. Die ersten, 1727 ins Inventar des Japanischen Palais eingetragenen Farben waren Gelb, Dunkelgrün, Celadon, Olive, Braun und Paille (Strohfarben).
Vgl. Rückert, Kat. Bayer. Nationalmuseum, Nr. 355ff., Kat. Pietsch, Slg. Wark, Nr. 312ff.;Weber/Eikelmann, Kat. Meißener Porzellane, Bd. II, Nr. 439.; Bayer. Museum, Inv.-Nr E 36 (Form), Pietsch, Kat. Triumph der Blauen Schwerter, Nr. 229, Rückert, Biographische Daten, S. 123f.
Provenienz: ehemals im Besitz August des Starken.
A pair of yellow ground "Augustus Rex" vases with Kakiemon decor. Brightly colored Indian flower decor of Peonies and Chrysanthemum branches painted in iron-red, sea and moss green, purple, enamel blue and yellow, framed in quatrefoil purple-edged panels. Dreher's mark on the bottom. Partly insignificantly restored. AR mark.
Meissen. Um 1730 - 1735. Voir le lot

Estimé 2 600 € - 5 200 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Kleine Meissen "Augustus Rex-Vase" mit Chinoiseriedekor
Über profiliertem, rundem Stand ovoid aufsteigender Korpus mit abgesetztem, sich konisch erweiterndem Hals und ausschwingendem Mündungsrand. Umlaufend auf der Wandung unterschiedliche, in Goldfond ausgesparte szenische Darstellungen von Chinesen in asiatischer Garten- und Terassenlandschaft, sog. Chinoiserien in der Art von Johann Ehrenfried Stadler oder Johann Christoph Horn. Zwischen emporragenden, blühenden Indianischen Blumen aus Päonien- und Chrysanthemenstauden stehender Chinese, ein Kind in die Höhe haltend. Nahe eines Teekessels, auf einer Brüstung sitzender Mann beim Rauchen einer Pfeife bzw. ein Chinese mit Fächer. Unterglasurblaue Malerei sowie polychrome Überdekoration im Kakiemonstil in Eisenrot, Purpur, Moosgrün und Gelb und Goldstaffage (später). Formerzeichen X für Johann Daniel Rehschuh (tätig um ca. 1723 - 1749). Minim. rest.; Unterglasurblaue AR (Augustus Rex)-Marke. Meissen. Um 1730 - 1735. H. 14 cm.
Vgl. Blaauwen, Kat. Rijksmuseum, Nr. 23; Pietsch, Slg. Wark, Nr. 185; Pietsch, Kat. Slg. Carabelli, S. 62; Jedding, S. 153, Rückert, Nr. 217 ff.
Provenienz: Aus langjährigem Dresdner Privatbesitz.
A small porcelain vase with floral decor in underglaze-blue and overdecorated chinoiserie scenes after J. E. Stadler or J. Chr. Horn (later) from a longstanding privat collection in Dresden. Incised former's mark for J.D. Rehschuh (active ca. 1723-1749). Minor restored. AR-(Augustus Rex) monogram mark.
Meissen. Um 1730 - 1735. Voir le lot

Estimé 85 000 € - 170 000 €
Par Kunstauktionshaus Schloss Ahlden à Ahlden (Aller)
le 12/05/2023 : Vier große prächtige Meissen Deckelvasen mit Schneeballendekor
Ovoider Korpus mit gerundeter Schulter und kurzem, sich konisch leicht erweiterndem Hals. Auf haubenartig aufgewölbtem Deckel sitzende Figur eines Buchfinks. Auf der Wandung und dem Deckel Fond aus flächendeckend aufgelegten, plastischen, purpur-gelb staffierten Blüten, umzogen von sich verzweigenden Blattranken mit zahlreichen Blütendolden, sog. Schneeballenkugeln. Darauf sitzende heimische Vögel in Form eines Buchfinks bzw. Hänglings. Polychrome Malerei. Entw. Johann Joachim Kaendler. Schwertermarke. Meissen. 2. Hälfte 20. Jh.; H. 53 cm.
Die äußerst aufwändig gestalteten sog. "Schneeballenvasen" erfreuten sich ab Mitte des 18. Jhs. großer Beliebtheit in bedeutenden Fürstenhäusern und an europäischen Höfen. Sie avancierten schnell zu begehrten Kabinettstücken, die auf Konsolen und Kaminsimsen bzw. zwischen Wandpaneelen aufgestellt wurden. Für Ludwig XV. von Frankreich entwarf J. J. Kaendler bereits 1741/42 eine Folge von Vasen. Friedrich der Große bestellte während des Siebenjährigen Krieges in der Meissener Manufaktur eine Reihe von Deckelvasen für die Ausstattung des Neuen Palais in Potsdam. Bei der Ausformung nahm sich Kaendler den Schneeballstrauch mit seinen kugelförmigen, weißen Blütenständen zum Vorbild.
Vgl. Rückert, Nr. 676ff.; Pietsch, Nr. 411, Keramos, 208, 2010, S. 38.
Four large splendid lidded porcelain "Schneeballen" vases and figures of a common linnet and a chaffinch. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 20. Jh. Voir le lot